"Willst du mit mir gehen?"
Primärmotivation Meutetrieb
von Georgios Grammozis
Der Meutetrieb ist für eine gelungene und arbeitsfreudige Unterordnung der wichtigste Antrieb des Hundes, aber leider wird damit selten gezielt und oft nur unbewusst gearbeitet und so führte dieser Trieb in den letzten Jahrzehnten bei Ausbildungsaktivitäten ein Mauerblümchendasein.
Da der Meutetrieb nicht zu den stärksten Trieben gehört, wird er oft von anderen Trieben überlagert oder sogar teilweise verdrängt. Dabei ist dieser Antrieb ausschlaggebend für den Erfolg bei der Hundeausbildung. Zudem ist er immer aktivierbar und es sind für dessen Einsatz keinerlei Motivationsobjekte und Hilfsmittel notwendig. Wir brauchen nur uns selbst.
Die besten und erfolgreichsten Hundeführer arbeiten mit dem Meutetrieb. Dafür gibt es viele Beispiele:
„Er muss es für Dich machen Georgie“, rief mir vor vielen Jahren der mehrfache WUSV-Weltmeister Ronny van den Berghe zu, „nicht für den Ball“, als ich mogeln wollte, um mit der zweiten Beute - einem zweiten Ball - mehr Geschwindigkeit auf dem Rückweg zu erreichen.
„Du bist mein Held, wollen wir Fußi laufen“? fragte der FCI-Weltmeister Peter Scherk den kleinen Vargo, berührte und streichelte ihn dabei, bevor er den kleinen Welpen mit Futter in die Grundstellung dirigierte, um anschließend einige Schritte Fußlaufen zu üben, während er weiterhin den Kleinen anspricht.
Tatsächlich, klein Vargo fühlte sich während dieser Schritte wie ein Held. Das war vor einigen Jahren auf einem DMC Seminar der Landesgruppe Württemberg mit Peter Scherk und Florian Knabel.
Unser HSV Gärtringen, dessen Vorstand ich bin, stellte die Örtlichkeiten zur Verfügung. Begeistert von der Arbeit des Referenten machten sich Seminarteilnehmer bei den nächsten Übungsstunden an die Arbeit, um das Gesehene zu nutzen.
Als neutraler Beobachter konnte ich sehen, dass deren Hunde nicht in die erwartete Triebstimmung kamen. Die Hundeführer waren zuviel damit beschäftigt, die Hunde in der Position zu halten. Sie lockten immer mehr mit Futter und die kleinen Hunde wollten immer weniger etwas dafür tun.
Um zu verstehen, weshalb das Erlernte nicht in die Praxis umgesetzt werden konnte, müssen wir beide Vorgehensweisen, nämlich die von Peter Scherk und die der Teilnehmer, analysieren. Dazu mussten die Übungen geteilt und die einzelnen Übungsabschnitte den jeweiligen Triebbereichen zugeordnet werden.
Klingt kompliziert, ist es aber nicht, es braucht nur etwas Theorie.
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